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6. Arbeiten mit Projektdateien
6.1. Vorstellung von QGIS-Projekten
Eine Kartenzusammenstellung mit allen Einstellungen und Werkzeugen wird in QGIS „Projekt“ genannt. In einem QGIS-Fenster kann immer nur ein Projekt gleichzeitig bearbeitet werden, es können aber mehrere Fenster geöffnet sein. Einstellungen können projektspezifisch oder anwendungsweit für alle neuen Projekte sein (siehe Abschnitt Optionen). QGIS kann den aktuellen Zustand in eine QGIS-Projektdatei speichern; benutzen Sie dafür das Menü oder .
Bemerkung
Sobald das Projekt verändert wurde, erscheint das Zeichen *
in der Titelleiste und QGIS wird Sie standardmäßig fragen, ob Sie die Änderungen speichern wollen. Dieses Verhalten steuern Sie über die Einstellung Bei Bedarf nachfragen, ob geänderte Projekte und Datenquellen gespeichert werden sollen, die Sie unter finden.
Sie können bereits vorhandene Projekte über das Bedienfeld Browser öffnen oder über die Menüpunkte , oder .
Beim Programmstart wird Ihnen eine Liste mit Projektvorlagen und zuletzt geöffneten Projekten angezeigt, die Screenshots, Namen und Dateipfade (für bis zu zehn Projekte) enthält. Die Liste Kürzlich verwendet ist praktisch, um an Ihre zuletzt verwendeten Projekte zu kommen. Doppelklicken Sie auf einen der Einträge, um ein Projekt oder eine Projektvorlage zu öffnen. Klicken Sie mit rechts auf einen Eintrag, um ihn der Liste hinzu[zu]fügen, das Verzeichnis [zu] öffnen… oder ihn von der Liste [zu] entfernen. Sie können auch einen neuen Layer hinzufügen und damit automatisch ein neues Projekt erzeugen. Die Liste verschwindet dann und die Kartenansicht wird sichtbar.
Wenn Sie Ihre Sitzung löschen und neu beginnen möchten, gehen Sie zu . Dabei werden Sie aufgefordert, das bestehende Projekt zu speichern, wenn seit dem Öffnen oder letzten Speichern Änderungen vorgenommen wurden.
Sobald Sie ein neues Projekt erzeugen, zeigt die Titelleiste bis zum Speichern den Titel Unbenanntes Projekt
an.
In einer Projektdatei sind folgende Informationen gespeichert:
Hinzugefügte Layer
Welche Layer können abgefragt werden
Layereigenschaften, inklusive Symbologie und Styles
Bemerkungen zu Layern
2D und 3D Kartenansichten
Projektion für jede Kartenansicht
Der zuletzt betrachtete Ausschnitt für jede Kartenansicht
Drucklayouts
Drucklayout Elemente mit Einstellungen
Drucklayouts Atlas Einstellungen
Digitalisierungseinstellungen
Tabellen Beziehungen
Projekt Makros
Projekt Vorgabestile
Plugin-Einstellungen
QGIS-Servereinstellungen aus der Registerkarte QGIS-Server in den Projekteigenschaften.
Im DB-Manager gespeicherte Abfragen
Die Projektdatei wird im XML-Format gespeichert (siehe QGS/QGZ - Das QGIS-Projekt-Dateiformat). Damit ist es möglich, die Datei außerhalb von QGIS zu bearbeiten, wobei Sie aber wissen sollten, was Sie tun. Das Dateiformat der Projektdatei wurde bereits mehrere Male erneuert. Deshalb kann es sein, dass Projektdateien älterer QGIS-Versionen nicht mehr richtig funktionieren.
Bemerkung
Standardmäßig warnt Sie QGIS, wenn es Versionskonflikte gibt. Dieses Verhalten steuern Sie im Reiter Allgemein im Menü ( Warnung ausgeben, wenn QGIS-Projekt einer früheren Version geöffnet wird).
Immer wenn Sie eine .qgs
-Projektdatei speichern, wird eine Sicherungsdatei im selben Verzeichnis angelegt, die die Dateierweiterung .qgs~
hat.
Die Erweiterung für QGIS-Projekte ist .qgs
, standardmäßig wird jedoch beim Speichern ein komprimiertes Format mit der Erweiterung .qgz
verwendet. Die .qgs
-Datei ist in diese .qgz
-Datei (Zip-Archiv) eingebettet, zusammen mit der zugehörigen SQLite-Datenbank (.qgd
) für den Hilfsspeicher. Sie können auf diese Dateien zugreifen, indem Sie die .qgz
-Datei entpacken.
Bemerkung
Das gepackte Projekt-Format .qgz
ist daher besonders nützlich, wenn der Hilsspeicher Daten enthält, da dieser direkt eingebunden ist.
Projekte können auch in/aus einer PostgreSQL-, GeoPackage- oder Oracle-Datenbank gespeichert/geladen werden, indem Sie die folgenden Optionen aus dem Projekt-Menü verwenden:
Beide Menüpunkte haben ein Untermenü mit einer Liste von zusätzlichen Projektspeicherimplementierungen (PostgreSQL, GeoPackage und Oracle). Wenn Sie darauf klicken, öffnet sich ein Dialog zur Auswahl einer GeoPackage-Verbindung und eines Projekts, einer PostgreSQL-Verbindung, eines Schemas und eines Projekts oder einer Oracle-Verbindung, eines Eigentümers und eines Projekts.
Projekte, die in GeoPackage, PostgreSQL oder Oracle gespeichert sind, können auch über das QGIS-Browser-Panel geladen werden, entweder durch Doppelklick oder durch Ziehen auf die Kartenfläche.
6.2. Behandlung von fehlerhaften Dateipfaden
Beim Öffnen eines Projekts kann es vorkommen, dass QGIS Datenquellen nicht laden kann, weil ein Dienst/eine Datenbank nicht verfügbar ist oder eine Datei umbenannt, verschoben oder gelöscht wurde. QGIS öffnet dann den Dialog Nicht verfügbare Layer behandeln und führt die nicht gefundenen Layer auf. Sie können:
Auf das Feld Datenquelle doppelklicken, den Pfad des Layers anpassen und auf Änderungen anwenden klicken;
Eine Zeile auswählen, auf Durchsuchen klicken, den korrekten Ort auswählen und danach auf Änderungen anwenden klicken;
Auf Auto-Finden klicken, die Verzeichnisse durchsuchen und versuchen alle oder die ausgewählten fehlerhaften Dateipfade automatisch zu reparieren. Achtung: das Durchsuchen kann eine Weile dauern. Klicken Sie danach auf Änderungen anwenden.
Die Nachricht ignorieren und Ihr Projekt mit dem oder den fehlerhaften Pfaden öffnen, indem Sie auf Nicht verfügbare Layer behalten klicken. Der Layer wird dann im Bedienfeld Layer angezeigt, aber er enthält keine Daten, bis Sie den Pfad durch einen Klick auf Nicht verfügbarer Layer! neben dem jeweiligen Layer im Bedienfeld Layer oder auf Datenquelle reparieren… im Kontextmenü des Layers reparieren.
Sobald Sie mit dem Werkzeug Datenquelle reparieren… einen Dateipfad korrigiert haben, sucht QGIS durch alle anderen fehlerhaften Pfade und versucht selbständig die zu reparieren, die denselben Dateipfad haben.
Nicht verfügbare Layer entfernen entfernt alle Layer mit fehlerhaftem Pfad aus dem Projekt.
Wenn Sie QGIS von der Kommandozeile aus mit der Option --skipbadlayers starten, können Sie den Dialog Nicht verfügbare Layer behandeln beim Start überspringen.
6.3. Ausgaben erzeugen
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Ausgaben aus Ihrer QGIS-Sitzung zu erzeugen. Das Speichern als Projektdatei wurde bereits in Vorstellung von QGIS-Projekten besprochen. Andere Möglichkeiten, Ausgabedateien zu erzeugen, sind:
Erstellen von Bildern: gibt die Karte in einem Bildformat (PNG, JPG, TIFF, …) in beliebigem Maßstab, Auflösung und Größe aus. Die Einbindung von Georeferenzierungsinformationen in das exportierte Bild ist möglich, aktivieren Sie einfach Georeferenzierungsinformationen anhängen (eingebettet oder als World-Datei). Siehe Exportieren der Kartenansicht für weitere Details.
PDF-Dateien erzeugen: Exportieren der Kartenansicht.
gibt die Kartenansicht als PDF im gewünschten Maßstab, in der gewünschten Auflösung und mit einigen erweiterten Einstellungen (Vereinfachung, Georeferenzierung, …) aus. Für eine genauere Beschreibung sieheDXF-Dateien erzeugen: Erstellen neuer DXF-Dateien).
startet einen Dialog, in dem Sie den ‚Symbolisierungsmodus‘, den ‚Symbolisierungsmaßstab‘ und die Vektorlayer, die Sie nach DXF exportieren möchten, festlegen. Mithilfe des ‚Symbolisierungsmodus‘ können Sie Symbole des QGIS-Symbolsatzes mit hoher Ähnlichkeit exportieren (siehe AbschnittKarten erstellen: öffnet einen Dialog, in dem Sie die aktuelle Kartenansicht layouten und drucken können (siehe Abschnitt Kartenlayout).